Tränende Augen: Ursachen & Behandlungsmöglichkeiten
Was tun gegen tränende Augen? Eine Frage, die häufig gestellt wird, wenn Patienten ihren Augenarzt aufsuchen. Bevor man sich allerdings der Behandlung widmen kann, gilt es zunächst der Ursache von tränenden Augen auf den Grund zu gehen. Je nach Auslöser und den auftretenden Symptomen kommen unterschiedliche Therapieansätze zur Beseitigung und Linderung der Augenbeschwerden in Frage.
Bildung und Funktion der Tränen
Tränen fließen bei uns ständig – auch wenn wir nicht weinen. Und das ist gut so, denn die Tränenflüssigkeit erfüllt gleich mehrere wichtige Funktionen:
Durch die kontinuierliche Befeuchtung der Horn- und Bindehaut können unsere Augenlider reibungslos über die Augenoberfläche gleiten.
Die Hornhaut wird mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, Abbauprodukte werden entfernt.
Fremdstoffe werden aus dem Auge gespült und krankheitserregende Keime abgewehrt.
Gebildet werden die Tränen in den Tränendrüsen. Vor allem in der Glandula lacrimalis, der größten Tränendrüse, die sich seitlich oberhalb des Auges in der Nähe der Schläfen befindet. Über kleine Ausfuhrgänge gelangt die Tränenflüssigkeit zunächst in den Bindehautsack und wird durch den Lidschlag gleichmäßig auf der Augenoberfläche verteilt. Überschüssige Tränenflüssigkeit wird von den beiden Tränenpünktchen im inneren Lidwinkel aufgenommen und über die Tränenkanälchen zum Tränensack geleitet. Von dort fließt sie über den Tränennasengang in die Nase ab.
Die Produktion der Tränenflüssigkeit beträgt beim gesunden Auge durchschnittlich etwa 1,2 – 2 µl pro Minute. Bei Reizungen des Auges kann der Tränenfluss bis zu 100 Mal so viel betragen.
Vielfältige Ursachen von tränenden Augen
Für das tränende Auge können ganz unterschiedliche Faktoren verantwortlich sein, die teilweise ineinander greifen und sich gegenseitig bedingen. Je nachdem, welche Ursache zugrunde liegt, kommt es im Wesentlichen entweder zu einer vermehrten Produktion von Tränenflüssigkeit oder zu einer Störung beim Tränenabfluss.
Ursachen für eine vermehrte Produktion von Tränenflüssigkeit
Ein vermehrter Tränenfluss ist eine normale physiologische Reaktion des Auges auf Reize. Durch die Ankurbelung der Tränenproduktion versucht der Körper, die Reize zu bekämpfen und fremde Substanzen auszuschwemmen.
Eine Reizung des Auges kann durch verschiedene mechanische und chemische Faktoren, Allergien und entzündliche Prozesse am Auge ausgelöst werden:
Umweltfaktoren
Kälte, Wind, Zugluft, Qualm, Abgase und andere Schadstoffe in der Luft können die empfindliche Augenoberfläche reizen und austrocknen und dadurch eine reflexhafte Tränenproduktion hervorrufen.
Fremdkörper
Gelangen Fremdkörper wie z.B. Sand, Staub oder ausgefallene Wimpern ins Auge, versucht der Körper diese durch die vermehrte Tränenflüssigkeit auszuspülen.
Fehlerhafte Ausrichtung der Wimpern
Bei einer Trichiasis sind die Augenwimpern nach innen gerichtet und reiben am Augapfel, was zu einer mechanischen Irritation der Hornhaut und einer reflexhaften Tränenbildung führt.
Kontaktlinsen
Kontaktlinsen können das Auge reizen, insbesondere bei langer Tragedauer oder in Kombination mit kleinen Fremdkörpern, allergenen Substanzen, trockener Raumluft und Sehstress. In der Folge reagiert die Tränendrüse mit einer Steigerung der Tränenproduktion.
Hornhautverletzungen
Kontaktlinsen können das Auge reizen, insbesondere bei langer Tragedauer oder in Kombination mit kleinen Fremdkörpern, allergenen Substanzen, trockener Raumluft und Sehstress. In der Folge reagiert die Tränendrüse mit einer Steigerung der Tränenproduktion.
Kosmetika
Bestimmte Inhaltsstoffe in Gesichtscremes und Make-up-Produkten wie Konservierungsmittel und Duftstoffe können chemische Reizungen und allergische Reaktionen hervorrufen. Das Immunsystem versucht durch die gesteigerte Produktion von Tränenflüssigkeit die reizauslösenden Substanzen aus dem Auge zu spülen.
Allergien
Auch bei Allergenen wie z.B. Pollen und Hausstaub reagiert das Immunsystem mit einer gesteigerten Tränenproduktion.
Bakterielle und virale Entzündungen der Bindehaut
Die vermehrte Tränenproduktion ist Teil der Abwehrmechanismen des Immunsystems zur Bekämpfung der Infektion.
Infektionen der oberen Atemwege
Durch die enge Verknüpfung von Auge und Nase über die Tränenwege kann bei Atemwegsinfekten auch das Auge betroffen sein.
Trockenes Auge als Ursache für vermehrten Tränenfluss
Obwohl es widersprüchlich klingt, kann hinter dem übermäßigen Tränenfluss auch ein trockenes Auge stecken. Man spricht daher auch vom „paradoxen trockenen Auge“. Eine trockene Augenoberfläche kann das Auge reizen und eine starke Tränenproduktion auslösen, um die Trockenheit auszugleichen.
Leider weist die reichlich produzierte Tränenflüssigkeit nicht die schützenden Eigenschaften des gesunden Tränenfilms auf, so dass keine nachhaltige Befeuchtung der Hornhaut erzielt wird.
Eine häufige Ursache trockener Augen ist die Meibomdrüsen-Dysfunktion. Die in den Augenlidern lokalisierten Meibomdrüsen sondern eine ölige Substanz ab, die einen wesentlichen funktionellen Bestandteil des Tränenfilms bildet. Bei einer unzureichenden Produktion verdunstet das wässrige Sekret der Tränendrüsen zu schnell und der Tränenfilm wird instabil. Ergebnis ist ein trockenes Auge, das wiederum die paradoxe Tränenbildung auslösen kann.
Ursachen für Störungen beim Tränenabfluss
Immer mehr Menschen üben einen Beruf aus, der vornehmlich am Computer stattfindet. Zudem beherrschen Smartphone, Tablet und Gaming-PC zunehmend auch die Freizeit. Beim intensiven Schauen auf den Bildschirm blinzeln wir jedoch weniger. Dadurch wird die Augenoberfläche seltener mit Tränenflüssigkeit benetzt. Die Folge des sogenannten „Office-Eye-Syndroms: Die Augen sind trocken, müde oder brennen.
Tränenweg ist verengt oder verschlossen
Eine typische Ursache für trockene Augen ist die warme Heizungsluft im Winter. Trockene Raumluft herrscht jedoch auch im Sommer an vielen Arbeitsplätzen, in öffentlichen Gebäuden und Geschäften sowie in Flieger, Bahn und Auto vor, da Klimaanlagen der Umgebungsluft Feuchtigkeit entziehen.
Altersbedingte Veränderungen
Umweltfaktoren wie Rauch, Wind und Zugluft, intensive UV-Strahlung, starke Luftverschmutzung oder eine hohe Ozonkonzentration können den Tränenfilm beeinträchtigen. Was viele nicht wissen: Auch ältere Kopierer und Laserdrucker können höhere Mengen Ozon freisetzen und sich negativ auf das Raumklima auswirken.
Geschwollene Nasenschleimhäute bei Schnupfen
Laut aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen erkranken Raucher wesentlich öfter an trockenen Augen als Nichtraucher. Demnach kann Tabakrauch die Tränenfilmqualität beeinträchtigen, was wiederum starke Augenbeschwerden zur Folge haben kann.
Begleitsymptome des tränenden Auges
Tränende Augen können als eigenständiges Symptom auftreten oder von anderen Beschwerden begleitet werden. Entsprechende Begleiterscheinungen können einen Hinweis geben, welche Ursache ständig tränenden Augen zugrunde liegt:
- Tränende Augen und Juckreiz treten oftmals in Zusammenhang mit einer Allergie oder bestimmten Reizstoffen auf.
- Gerötete Augen können Anzeichen für eine Allergie oder Entzündung sein. Es kann auch eine Überanstrengung der Augen z.B. durch lange Bildschirmzeiten dahinter stecken, was zu einem trockenen Auge führen kann.
- Glasige tränende Augen, laufende Nase und Kopfschmerzen sind häufige Begleitsymptome einer Erkältung.
- Stechende oder tränende brennende Augen können auf eine Infektion, Reizung oder Augentrockenheit hindeuten.
- Bei Hornhautverletzungen oder Entzündungen kann ein tränendes Auge einseitig, oft in Verbindung mit Schmerzen, auftreten.
- Ausfluss aus dem Auge kann auf eine bakterielle oder virale Infektion hindeuten.
- Ein unangenehmes Fremdkörper- oder Sandkorngefühl kann eine typische Folge der Trichiasis oder ein Symptom trockener Augen sein.
Tränende Augen im Tagesverlauf
Das vermehrte Augentränen kann je nach Tageszeit unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Treten tränende Augen morgens auf, geht das meist auf eine unzureichende Befeuchtung über Nacht zurück, da die Tränendrüsen in dieser Zeit weniger aktiv sind. Zudem kann Schlafsand am Morgen den Abfluss der Tränenflüssigkeit über die Tränenpünktchen beeinträchtigen.
Tränende Augen am Abend können sich aufgrund von Umweltreizen, eine lange Tragezeit von Kontaktlinsen oder Sehstress – beispielsweise durch stundenlange konzentrierte Bildschirmarbeit oder lange Autofahrten – äußern. Eine hohe UV-Belastung am Tag macht sich erst Stunden später bemerkbar und kann daher ursächlich für Augentränen in der Nacht sein.
Bei tränenden Augen zum Augenarzt
Bei ständig tränenden Augen, häufig wiederkehrenden Beschwerden und Begleitsymptomen sollten Sie Ihren Augenarzt aufsuchen. Der Arzt wird Sie zunächst nach Ihren Symptomen, Lebensumständen und bekannten Erkrankungen befragen. Anschließend erfolgen eine eingehende Untersuchung und je nach vorliegender Symptomatik verschiedene Tests, um der Ursache der tränenden Augen auf den Grund zu gehen.
Je nach Diagnose kann der Augenarzt entscheiden, welche Behandlung in Ihrem Fall angeraten ist. Zugleich wird er Sie hinsichtlich Dosierung und Anwendung geeigneter Präparate wie Augentropfen, Gele oder Augensalben beraten.
Die Behandlung des tränenden Auges
Wie tränende Augen behandelt werden, richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. So können z.B. bei bakteriellen Infektionen antibiotische Arzneimittel zur äußerlichen Anwendung verordnet werden. Geht ein vermehrter Tränenfluss auf nicht-infektiöse Entzündungen, Allergien oder trockene Augen zurück, stehen auch verschiedene rezeptfreie Augentropfen zur Verfügung. Bei blockierten Tränengängen kann unter Umständen ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig sein.
OmniVision Augentropfen bei tränenden Augen
Tritt ein vermehrter Tränenfluss im Rahmen von Allergien und nicht-infektiösen Bindehautentzündungen auf, können OmniVision Augentropfen schnell und langanhaltend helfen.
Für allergische Augen stehen Präparate mit drei verschiedenen Wirkstoffen zur Verfügung:
- Azela-Vision® macht sich die positiven Eigenschaften von Azelastin zunutze. Der antiallergische Wirkstoff hemmt die Bildung und Ausschüttung von Histamin, einer Substanz, die vom Körper bei allergischen Reaktionen freigesetzt wird. Das Antihistaminikum lindert Augenbeschwerden bei einer saisonalen allergischen Konjunktivitis bereits wenige Minuten nach der Anwendung und wirkt zudem bis zu 12 Stunden.
- Mit dem gleichen Wirkprinzip und minutenschneller Linderung warten auch Allergo-Vision® Augentropfen mit dem Inhaltsstoff Ketotifen auf. Die Lösung im Einzeldosisbehältnis eignet sich auch zur Anwendung in der Stillzeit und – in ärztlicher Absprache – für Kinder ab 3 Jahren.
- Zur kurzfristigen Anwendung ist duraultra N sine geeignet. Die Augentropfen enthalten Naphazolin. Der Wirkstoff hilft die geweiteten Blutgefäße in gereizten Augen wieder zu verengen und hat schleimhautabschwellende Eigenschaften. Das Augentränen wird vermindert.
Sämtliche Präparate sind frei von Konservierungsmitteln, damit die allergischen Augen nicht noch zusätzlich belastet werden.
Linderung für brennende, tränende Augen bei Trockenheit
Eine echte Wohltat für trockene Augen sind die Augentropfen mit Hyaluronsäure von HYLO-VISION®. Die Substanz kommt auch im natürlichen Tränenfilm vor und ist daher besonders gut verträglich. Bei brennenden, tränenden Augen und einem unangenehmen Sandkorngefühl sind HYLO-VISION® SafeDrop® 0,1 %, HYLO-VISION® HD sowie die praktischen, wiederverschließbaren Einmaldosen von HYLO-VISION® Sine zur verbesserten Benetzung und Befeuchtung der Augenoberfläche sehr gut geeignet.
Insbesondere bei Lipidmangel bei trockenen Augen kommt HYLO-VISION® SafeDrop® Lipocur® zum Einsatz. Die Kombination aus Feuchtigkeitsspendern, Lipiden und Taurin bietet Befeuchtung, Schutz vor Verdunstung und Osmoregulation in einem. Taurin schützt das Gewebe der Augenoberfläche dank seiner osmoregulatorischen Eigenschaften vor hyperosmolarem Stress durch einen zu salzigen Tränenfilm und hat antioxidative Eigenschaften.
Das Präparat ist konservierungsmittel- und phosphatfrei, lindert u.a. brennende und tränende Augen, regeneriert und baut den Tränenfilm wieder auf.
Was hilft bei tränenden Augen?
Tipps zur Linderung der Augenbeschwerden
Ergänzend zur ärztlich verordneten Therapie können Sie selbst mit einigen Maßnahmen zur Linderung der Augenbeschwerden beitragen. Insbesondere dann, wenn tränende Augen auf äußere Einflüsse zurückgehen:
Zur Vorbeugung tränender Augen im Freien empfiehlt sich das Tragen einer Sonnenbrille, vor allem bei windigem und sonnigem Wetter. Das schützt die Augen vor Wind, Staub und starker UV-Strahlung.
Falls Sie Allergiker sind, versuchen Sie den Kontakt mit bekannten Allergenen wie z.B. Blüten- und Gräserpollen oder Tierhaare weitgehend zu vermeiden.
Verzichten Sie aufs Rauchen. Tabakrauch kann die Augen reizen und tränende Augen begünstigen.
Wenn Sie viel Zeit vor dem Computer verbringen, legen Sie regelmäßig kurze Bildschirmpausen ein. Die 20-20-20-Regel kann hilfreich sein: Alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf ein Objekt in 20 Fuß Entfernung (ca. 6 m) schauen.
Achten Sie bei Kontaktlinsen auf eine sorgfältige Pflege und angemessene Tragedauer. Gönnen Sie Ihren Augen zwischendurch Pausen, in denen Sie eine Brille tragen.
Bei der Auswahl von Augencremes und Augen-Make-up sind Produkte ohne künstliche Zusatzstoffe zu bevorzugen. Sie können das Auge reizen. Schminken Sie sich abends immer gründlich ab, auch an den Lidrändern.
Hausmittel gegen tränende Augen
Tränenden Augen können ganz unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen, die einer gezielten Behandlung bedürfen. Entsprechend ist von der Selbstbehandlung mit Hausmitteln abzusehen. Stattdessen ist es bei tränenden Augen angeraten, einen Augenarzt zu konsultieren.
Treten im Rahmen einer Erkältung tränende Augen auf, können verschiedene Hausmittel für Erleichterung sorgen:
Salzwasser-Spülungen oder -Nasensprays können helfen, die Nasengänge von festsitzendem Sekret zu befreien, damit die Tränenflüssigkeit besser abfließen kann.
Alternativ kann auch das Inhalieren von heißem Wasserdampf, z.B. mit ätherischen Ölen, schleimlösend und abschwellend wirken.
Trinken Sie ausreichend und gönnen Ihrem Körper Ruhe und ausreichend Schlaf.
Häufig gestellte Fragen zu tränenden Augen
Tränende Augen: Was tun bei starkem Augentränen nach dem Aufwachen?
Morgens können die Augen durch Schlafsand oder bei einer Konjunktivitis (Bindehautentzündung) durch Sekret verklebt sein, der Tränenabfluss wird dadurch behindert und das Augentränen verstärkt. Spülen Sie die Augen morgens mit klarem Wasser aus und entfernen Sie vorsichtig die Verkrustungen vom Lid- und Wimpernrand. Das Tränen lässt dann für gewöhnlich nach, da die Tränenflüssigkeit wieder abfließen kann.
Warum schmecken Tränen salzig?
Die Tränenflüssigkeit setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen: Dem wässrigen Sekret der Tränendrüse, dem lipidhaltigen Anteil aus den Meibomdrüsen sowie Muzin, einem schleimigen Sekret aus den Becherzellen. Außerdem sind Elektrolyte, insbesondere Natrium und Chlorid, enthalten. Das Natriumchlorid – im allgemeinen Sprachgebrauch auch Kochsalz genannt – ist verantwortlich für den salzigen Geschmack der Tränen.
Können tränenden Augen psychische Ursachen zugrunde liegen?
Seelischer Stress und psychische Belastungen können sich auch auf die Augengesundheit auswirken und verschiedene Augenerkrankungen begünstigen. Dazu gehört unter anderem das trockene Auge, das wiederum zu einem verstärkten Tränenfluss führen kann.