OmniVision › Soziales Engagement › Bericht zu 9/25 CHC Nairobi
Bericht zu 9/25 CHC Nairobi
Wieder unterwegs!
Am Samstag, den 6. September, reiste ich zum fünften Mal zu einem Kurzeinsatz als Augenärztin nach Kenia. Seit vielen Jahren betreibt die NGO „Cargo Human Care“, gegründet von ehemaligen Lufthansa-Cargopiloten, in der Nähe der Hauptstadt Nairobi neben einem Kinderheim und einem Ausbildungsheim auch eine Ambulanz. Hier arbeiten neben festangestellten kenianischen Krankenschwestern, MTAs und Sozialarbeitern auch ehrenamtlich tätige Ärzte aus Kenia und Deutschland im Rahmen von Kurzeinsätzen. Die Ambulanz trägt einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung der umliegenden Bevölkerung bei, da viele Menschen aus wirtschaftlichen Gründen nicht in der Lage sind, die offiziellen Krankenhäuser bzw. Praxen aufzusuchen.
Bei der Ankunft leerte ich erst einmal den vollen Koffer. Im letzten Jahr hatte ich viele Brillengestelle von Patienten und einem benachbarten Optiker für die hiesigen Patienten gesammelt. Außerdem hatte ich erneut eine großzügige Medikamentenspende von der Firma OmniVision erhalten. Mit diesen Medikamenten können wir Patienten behandeln, die nicht in der Lage sind, sich die benötigten (z. B. Glaukom-)Medikamente zu beschaffen. Auch gespendete Okklusionspflaster der Firma Piratoplast zur Behandlung von Schielkindern waren an Bord. Um Gewicht zu sparen, hatten wir vorher in der Praxis alle Umverpackungen entfernt und die Medikamente in Säckchen verpackt – Plastiktüten dürfen nicht nach Kenia eingeführt werden!
Täglich kommen ca. 50 Patienten mit den verschiedensten Beschwerden in die Augenambulanz, die von einem in Kenia ansässigen deutschen Augenarzt und dem CHC aufgebaut wurde – von Kindern mit Schielfehlern, Fehlsichtigkeiten und angeborenen Fehlbildungen bis zu (fast) erblindeten Diabetikern sowie Glaukom- oder Kataraktpatienten. Erstaunlicherweise stellen schwere allergische Entzündungen bei Kindern und trockene Augen bei Erwachsenen ebenfalls ein sehr großes Problem dar, vermutlich verstärkt durch die erhebliche Staubbelastung.
Der „Wartesaal“
Für die Voruntersuchungen steht mir ein Optometrist des CHC zur Seite, der bei Bedarf auch die Brillen abgibt. Michael führt auch Seh-Screenings in Schulen durch und bestellt auffällige Kinder ein.
Bei den Untersuchungen assistiert mir eine Krankenschwester, die viele der Patienten kennt, die diversen Sprachen der verschiedenen Volksgruppen spricht und vor allem mit den Stolpersteinen des kenianischen Gesundheitssystems vertraut ist. Sie gibt auch die gespendeten Medikamente aus und erklärt den Patienten die Anwendung.
Bei der Untersuchung muss häufig improvisiert werden, und es lässt sich in manchen Fällen keine „optimale“ Lösung in unserem Sinne finden. Aber auch hier gilt: Besser mit kleinen Schritten Verbesserungen finden als gar nichts zu tun.
In diesem Sinne sind wir – d. h. alle, die im Augen-Team mitarbeiten – ausgesprochen dankbar für das Engagement der Firma OmniVision. Mit deren Augentropfen kann vielen Patienten mit trockenen Augen oder grünem Star geholfen werden, die ohne die gespendeten Medikamente nicht ausreichend behandelt werden könnten. Ebenso danken wir Firmen wie Piratoplast, die Augenpflaster zur Behandlung von Schielkindern kostenfrei zur Verfügung stellen.